Bei der Indizierung erzeugen der Dokumentkonvertierungsserver (DCS) und die iPools in Datenflüssen temporäre Dateien, die Text oder andere Inhalte aus den indizierten Dateien enthalten können. Wenn eine temporäre Datei nicht mehr benötigt wird, wird sie mithilfe üblicher Systemaufrufe vom Datenfluss gelöscht. Dabei wird in der Regel nur der Dateieintrag aus der Dateitabelle gelöscht, während die eigentliche Datendatei auf der Festplatte verbleibt und zum Überschreiben durch eine neue Datei freigegeben wird. Allerdings können gelöschte Dateien mit speziellen Softwareprogrammen wiederhergestellt werden. Dies kann ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Beim Einrichten des sicheren Löschens von temporären Dateien legen Sie eine Löschsicherheitsstufe fest, mit der bestimmt wird, wie das System verbleibende Datendateien auf der Festplatte überschreibt. Sie legen die Sicherheitsstufe als ganzzahligen Wert zwischen 0 und 4 fest. Der folgenden Tabelle können Sie Unterschiede zwischen den verschiedenen Stufen entnehmen.

Wert Beschreibung
0 Kein sicheres Löschen durchführen
1 Die Dateidaten in einem Durchgang mit Nullbytes überschreiben. Diese Option empfiehlt sich für Dateisysteme ohne Journal wie Solaris 9.
2, 3 oder 4 Dateidaten in mehreren Durchgängen mit einem komplexeren Byte-Satz überschreiben (in Bitmustern ungleich Null). Mit jedem Durchgang wird die Wiederherstellung der Datei erschwert. Der Wert der Stufe entspricht der Anzahl der Durchgänge zum Überschreiben der Daten. Die Stufe 4 bietet die größte Sicherheit. Diese Optionen werden für Journal-Dateisysteme wie Windows und Solaris 10 empfohlen.

 

Hinweis

Hinweis:
Für die Lauflängencodierung (RLE) von Daten auf Laufwerken sind bestimmte Bitmuster erforderlich, um die vorherigen Daten vollständig zu entfernen. Die Sicherheitsstufen 2, 3 und 4 bieten zwar keine Garantie für die Sicherheit von Journal-Dateisystemen; allerdings sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Datenwiederherstellung.

Da die Stufennummer zugleich auch die Anzahl der Durchgänge beim Überschreiben temporärer Dateien ist, steigt die Sicherheitsleistung mit jeder Löschstufe.

 

Sie legen die Löschsicherheitsstufe an mehreren Stellen fest. Mit dem Parameter Securedelete im Abschnitt [DCS] der Datei opentext.ini bestimmen Sie die Löschsicherheitsstufe für DCS. Weitere Informationen zu sicherem Löschen finden Sie unter[DCS]

Die Löschsicherheitsstufe für iPools in Datenflüssen legen Sie in den ipool.cfg-Dateien fest. Für jedes Datenflussverzeichnis der einzelnen Datenquellen (z. B. Content Server_home\index\enterprise\data_flow für die unternehmensweite Datenquelle) gibt es eine solche Datei. Sie legen die Stufe fest, indem Sie vor der Zeile </InterchangePool>, mit der die Datei beendet wird, die folgende Zeile einfügen:

<SecureDeleteLevel>x<SecureDeleteLevel>

Dabei ist x der Wert der Löschsicherheitsstufe.

 

Hinweis

Hinweis:
Wenn sich das Schreib- und das Leseverzeichnis für eine Datenquelle auf verschiedenen Computern befinden, müssen Sie die ipool.cfg-Dateien auf beiden Computern mit dieser Zeile ergänzen.

 

OpenText empfiehlt Ihnen, für DCS und die iPools jeweils dieselbe Sicherheitsstufe zu wählen. Die temporären Dateien beider Komponenten enthalten oft dieselben Daten. Daher würde sich die Sicherheit nur unwesentlich verbessern, wenn Sie die Sicherheitsstufe nur für eine der Komponenten erhöhen.